Bock for President

Eine Frau – ein Wort : Houchang und Tom-Dariusch Allahyari haben über Ute Bock eine kleine, aber äußerst feine Dokumention gedreht. Ute Bock ist eine Frau, die niemals „Nein“ sagt zu den unzähligen Flüchtlingen, die tagtäglich vor der Türe ihres Wiener Vereinsbüros auf sie warten. Unterkunft, Hilfe in rechtlichen oder medizinischen Angelegenheiten oder einfach Zuspruch wird ihnen geboten von der Frau, die nach eigener Auskunft kein Privatleben mehr kennt und mit ganz wenig Schlaf auskommt.

Woher Ute Bock ihre grenzenlose Energie nimmt, bleibt ein Rätsel. Mit ihrer absolut unprätenziösen und geradlinigen Art, mit Mutterwitz, ohne falsches Mitleid, dafür aber mit unendlich viel Mitgefühl hat sie es über die Jahre fast im Alleingang geschafft, eine österreichische Gallionsfigur der Menschlichkeit und Hilfsbereitschaft zu werden.

Eigenschaften, die vor allem in der heutigen Politik so schmerzlich vermisst werden. Stur und geradlinig folgt Ute Bock ihrem Weg und schafft es zusätzlich noch, immer mehr private SpenderInnen und ehrenamtliche HelferInnen von ihrem Tun zu überzeugen.

Der Staat schaut nur untätig zu bzw. behindert durch möglichst unverständliche Rechtsnormen die Arbeit, die er eigentlich schon auf Grund der Menschenrechtskonvention mit allen Mitteln unterstützen müsste. Auf eine sehr persönliche und einfühlsame Weise zeigen Vater und Sohn Allahyari, ersterer in seiner Eigenschaft als Mediziner selbst auch immer wieder mit Frau Bocks Schützlingen konfrontiert, ihren unermüdlichen Dienst an der Menschlichkeit.

Der Film ist das spannende und lehrreiche Porträt einer Frau, die durch ihre eiserne Willenskraft und Unbeugsamkeit der starren österreichischen Bürokratie einen Gegenpol bietet. Es wäre wunderschön, wenn jeder Besucher des Films als Anerkennung für die Arbeit von Frau Bock ihrem Verein (http://www.fraubock.at/) eine Spende zukommen liesse.